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Sommerurlaub – Juli/August 2009

Aufgrund der Tatsache, daß Naja erst sieben Monate alt ist, wollten wir auch dieses Jahr keine Experimente wagen, und sind wieder nach Dänemark gefahren. Obwohl wir schon so oft da waren, sind wir tatsächlich nur etwa sieben Tage auf Wegen gefahren, die wir schon kannten. Die anderen vier Wochen waren Neuland. Kaum zu glauben.

Karte

Eckdaten

Tage: 37
Kilometer: 1315
Höhenmeter – Gedser, Køge, Roskilde, Sjællands Odde, Ebeltoft, Grenaa, Aalborg, Østerklit, Hirtshals, Hanstholm, Struer, Silkeborg, Veijle, Abenraa, Ærø, Langeland, Lolland, Gedser

Kurzer Radreisebericht

Unser Weg führte uns von Gedser über die Insel Falster nach Sjælland. Dort ging es über Vordingborg, Præstø, Stevns Klint und Køge nach Roskilde.

Die 750 m lange Dronning Alexandrines Bro (Königin-Alexandrine-Brücke) über den Ulvsund (Wolfssund) verbindet die Inseln Møn und Sjælland und wurde bereits im Jahr 1943 eröffnet.

Die 750 m lange Dronning Alexandrines Bro (Königin-Alexandrine-Brücke) über den Ulvsund (Wolfssund) verbindet die Inseln Møn und Sjælland und wurde bereits im Jahr 1943 eröffnet.

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Kurz vor Roskilde ereilte uns diese komische Geschichte:
Jedes Jahr, wirklich jedes Jahr haben wir unseren keramischen Wasserfilter von MSR dabei. Dieses Jahr nicht, beim Packen waren die Taschen schon voll. Und was passiert? In einem kleinen Kaff namens Tune erfahren wir, daß in der gesamten Region bereits seit vielen Wochen das Leitungswasser aufgrund irgendwelcher Bakterien nur abgekocht getrunken werden darf.

In Roskilde haben wir uns natürlich den Dom angesehen. Ein wirklich beindruckend großer Bau. Viel interessanter aber ist, daß sämtliche dänischen Könige und die meisten ihrer Frauen hier ihre Ruhe fanden. Während Gorm, der als erster König Dänemarks angesehen werden kann, wahrscheinlich in Jelling beigesetzt wurde (dem damaligen Zentrum Dänemarks), wird der Leichnahm seines Sohnes Harald Blauzahn, der den „Regierungssitz“ von Jelling an den geschützten Roskildefjord verlegte, seit dem Jahre 987 im Dom von Roskilde verwahrt, damals noch eine kleinere Kirche – der Dom entstand erst ab etwa 1200.

Der Dom von Roskilde gehört zum Weltkulturerbe. 1170 wurde der Bau begonnen, ab 1200 im gotischen Stil fortgeführt.

Der Dom von Roskilde gehört zum Weltkulturerbe. 1170 wurde der Bau begonnen, ab 1200 im gotischen Stil fortgeführt.

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Unsere Reise führte uns weiter entlang des wunderschönen Roskildefjordes, und zwar über die namenlose Halbinsel, die den Roskildefjord vom Isefjord trennt. Es folgt die lustigste Fährüberfahrt nach Halsnæs: der standesgemäß mit einem Papagei ausgerüstete Kapitän drehte uns zuliebe eine Piruette auf halber Strecke. Die nächste Fährüberfahrt über den breiten Isefjord brachte uns Sjællands Odde näher. Der Strand ist dort hervorragend, das Wasser ist hervorragend, schattiger Kiefernwald direkt hinter den Dünen, aber leider total überlaufen. Radfahren auf der Straße nach Odden Færgehavn ist reiner Selbstmord. Wir nehmen die Ausweichstrecke und quälen uns viele Kilometer durch ein riesiges Ferienhausgebiet.

Die anschließende Fährüberfahrt mit einem Katamaran nach Ebeltoft war deutlich weniger spektakulär als ihr Preis. Kaum an Bord, muß man sich schon auf das Essen stürzen, weil sonst die Fahrt bereits vorbei ist. Alles viel zu hektisch und zu schnell. Leider völlig spaßlos.

Ebeltoft leitet unsere Schlechtwetterzeit ein. Landregen empfängt uns am Fährhafen. Die anschließende Fahrt über Djursland ist wenig abwechslungsreich, dieses Gebiet kann man getrost umfahren.

Das Wahrzeichen von Grenaa ist die Baunjøj Mølle _DA_. Kein Witz: 2002 ist sie abgebrannt, weil die Mitarbeiter mit einem Flammenwerfer Unkraut auf dem Hof entfernt haben.

Das Wahrzeichen von Grenaa ist die Baunjøj Mølle DA. Kein Witz: 2002 ist sie abgebrannt, weil die Mitarbeiter mit einem Flammenwerfer Unkraut auf dem Hof entfernt haben.

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Von Hadsund geht es 65 km über einen stillgelegten und asphaltierten Bahndamm direkt in das Zentrum von Aalborg. Hier haben wir auf dem teuersten Campingplatz aller Zeiten genächtigt, 35 Euro finden wir einen stolzen Betrag. Am Folgetag haben wir dann endlich Vendsyssel unter unseren Rädern. Wir folgen dem Hærvej nach Norden durch die wunderschönen Wandergebiete Hammer Bakker, Jyske As und Tolne Skov. Nach einem langen Tag voller Höhenmeter und fast 60 km auf dem Tacho erreichen wir Østerklit, den nördlichsten Punkt unserer Reise.

Sicher einer der schönsten Plätze in Dänemark: Østerklit.

Sicher einer der schönsten Plätze in Dänemark: Østerklit.

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Wir folgen dem Westküstenweg. Der Besuch des Ozeanariums in Hirtshals fällt buchstäblich ins Wasser, da bei schlechtem Wetter viele Urlauber die Idee eines Besuchs dort hatten. Eine Warteschlange quer über den Parkplatz bei strömendem Regen, Wartezeit geschätzte zwei Stunden. Tags darauf folgt die schwierige Etappe direkt am Strand zwischen Løkken und Blokhus. Da es die Nacht geregnet hat, ist die Fahrt am Strand mit den schweren Fahrrädern überhaupt erst möglich. Es ist sehr anstrengend, auch wegen des Gegenwindes kommen wir nur mit ca. 8 km/h voran. Trotzdem ist die Fahrt am Strand ein Erlebnis erster Güte.

Der Westküstenweg führt uns durch ausgedehnte Wälder und verlassene Straßen nach Thy, wo erst letztes Jahr der erste Nationalpark Dänemarks eingeweiht wurde. Eine großartige Landschaft, ideal zum Wandern, dort kann man gut zwei Wochen ohne Langeweile verbringen. Uns treibt das schlechte Wetter weiter. Als wir die Nordseeküste verlassen, bessert es sich endlich wieder.

Perfekter Sonnenuntergang über dem Limfjord.

Perfekter Sonnenuntergang über dem Limfjord.

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Über Thyholm und Struer verlassen wir die Nordsee für dieses Jahr und fahren durch ausgedehnte Heidelandschaften nach Silkeborg. Dort nehmen wir den Hærvej wieder auf, diesmal Richtung Süden. Bei bestem Wetter fahren wir durch das nordjütländische Seenhochland. Psst: ab Veijle haben wir gemogelt und sind ein paar Kilometer mit der Bahn gefahren, bis nach Rødekro, weil wir den Hærvej schon so oft gefahren sind.

Über Aabenraa geht es entlang der Ostseeroute über die Halbinsel Sundeved nach Als, einer wunderschönen Insel. Noch viel schöner – und der große Favorit unserer Reise – ist allerdings die folgende Insel Ærø. So klein, so verwinkelt. Bester Sonnenschein läßt uns Ærø so in Erinnerung behalten, daß wir sie unbedingt noch einmal besuchen müssen.

In Ærøskøbing ist alles eine Nummer kleiner, verträumter, schnuckeliger.

In Ærøskøbing ist alles eine Nummer kleiner, verträumter, schnuckeliger.

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Über Langeland geht es weiter nach Lolland. Die Radroute führt uns auf den nördlichen Teil der Insel, der vom Tourismus leider nicht sehr gesegnet ist: wer keine Massentierhaltung hinterm Haus betreibt, scheint total zu verarmen. Größe und Menge scheinen das einzige zu sein, was hier zählt. Der Ostteil der Insel ist wieder hübscher, leider drängt die Zeit, und so fahren wir am letzten Tag – zugegeben bei Rückenwind – 75 km bis nach Gedser.

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